Running the Boot

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Lazy living on the Hausboot

Vorweg, so ein Hausboot auf einem Kanal hat nur wenig zu tun mit dem, was der unbedarfte Mensch, gar noch mit Segelschein, sich unter Bootfahren vorstellt. Denn das Ding hat keinen Kiel, ist einfach flach im Wasser, ein Kanu oder Jolle hat mehr Kiel! Das bedeutet, dass der ruhige Lauf, also das »liegen auf dem Ruder«, ÄUSSERT LABIL ist! Die Steuerung erfordert ständige Aufmerksamkeit und Anpassung, da das Boot sehr empfindlich auf jeden kleinen Lufthauch reagiert.

Die Navigation wurde noch anspruchsvoller in den schmalen Kanalabschnitten und bei den niedrigen Brückendurchfahrten, wo man stets aufpassen musste, rechtzeitig den Kopf einzuziehen. Diese berüchtigten Steinmonster sind bekannt dafür, unachtsame Sonnenschirme zu verschlingen. Präzises und vorsichtiges Manövrieren war hier absolut unerlässlich, um Kollisionen zu vermeiden.

Mit einer Geschwindigkeit von nur 6 km/h kämpften wir uns in Schlangenlinien durch den Kanal. Besonders herausfordernd waren die Begegnungen mit entgegenkommenden Hausbooten, die ebenfalls - unfreiwillig - diesen kuriosen Schlangenlinien-Bootstanz aufführten.

In allerletzter Sekunde retteten uns und die anderen so manches Mal nur der volle Schub rückwärts und die, zum Glück vorhandenen, Bug- und Heckstrahlruder. Diese technischen Hilfsmittel erwiesen sich als sehr hilfreich, für die Navigation unter diesen herausfordernden Bedingungen. Ohne sie wären gefährliche Kollisionen kaum zu vermeiden gewesen.

Und es Brannte!

Es brannte heftig an verschiedenen Orten, begleitet von dicken, schwarzen Rauchwolken, die intensiv nach verschmortem PVC stanken. Über unseren Köpfen kreisten lärmende Löschflugzeuge mit durchdringendem TatüTata.

Die Schleusen

In den Schleusen tobten das Wasser UND der Wind. Der Wind wurde manchmal zum Sturm, riss Äste ab (!!!) und schob das Boot nach vorn, sobald die Taue gelöst waren. Da half nur der amtliche Rückwärtsschub. Die Schleusendurchfahrten wurden zu echten Herausforderungen, die höchste Konzentration und perfektes Timing erforderten. Jeder Durchgang war ein kleines Abenteuer für sich, das unsere Fähigkeiten als Bootsführer auf die Probe stellte.

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